MARCELINA WELLMER – Die Macht des Zufalls / Berliner Zeitung, 2012
Wenn man alle Räume der Galerie „Weißer Elefant“ durchschritten lohnt es sich, wieder von vorne anzufangen. Dort den sich die Werke der aus Polen stammenden Marcelina Wellrner. Beim zweiten Rundgang stellt man irritiert dass nichts mehr so ist, wie es war die Bilder haben sich verändert. Aus Rot wurde Grün. aus Blau Violett — und war der TürkisTon in der oberen-Ecke vorhin eigentlich schon da? In ihrer Serie projiziert die Künstlerin mit Hilfe eines Beamers Lichtfarben auf ihre schwarz-weißgrauen Olgemälde. Als Vorlage für ihre Werke verwendete Marcelina EIVeUmer Fotos mit Berliner Nutzbauten. wie Bahnhöfe oder Bürogebäude. Die weißen Flächen dienen als Untergrund für das ‘sich verändernde Farbspiel, dessen Anordnung oder Wechselgeschwvindigkeit dem Zufall überlassen sind. Jeder Besucher darf sich somit seiner eigenen optischen Illusion hingeben.
Der Titel der Ausstellung „About Random“ bezieht sich auf dieses Zufallsprinzip, das sich auch in der Arbeit „Poetry Machine“ wiederfindet. Das Gerät mischt zwei Gedichte von William Blake zusammen h zu
fällig natürlich — und lässt einen neuen Text entstehen, über dessen Sinn der‘ Zuhörer entscheidet} Dureh diese unvorhersehbare Eigenschaft greift die „Poetry Machine” auf surrealeWeise die diffuse
Angst der Menschen vor der Unkon
trollierbarkeit intelligenter Maschinen Marcelina Wellmers Arbeiten thematisieren die offene Frage, wie viele Ereignisse Leben sich tatsächlich planen lassen und welche Erlebnisse-doch ‘vom Schicksal bestimmt werden. Vor ihren Arbeiten wird einem bemtsst, wie schön es sein kann, immer alles vorauszusehen‘. Die Macht des die dasWerk von MarcelinaWellmer durchzieht‚ wird auch bei der Katalogpräsentatien am 28. Januar, 19 Uhr‘, aufgegriffenp-Die Begleitung
lerin, basiert auf Algorithmen aus der Chaosforschung und mehr oder
minderailf reinem Zufall.